Was ist Prostatitis?

Die Prostatadrüse (Prostata) ist ein wichtiger Teil des männlichen Fortpflanzungssystems. Sie produziert ein Sekret, das die Mobilität und die Lebensfähigkeit von Spermienzellen gewährleistet. Das Sekret enthält die Enzyme, Immunglobuline, Zitronensäure, Vitamine und Zinkionen. Aufgrund der Prostatabeschwerden wird die Potenz beeinträchtigt.

Die häufigste Erkrankung der Prostata ist eine Prostataentzündung, auch Prostatitis. Davon können in der Regel die Männer im Alter von 20-50 Jahren betroffen werden. Je älter der Mann ist, desto höher ist das Risiko für Prostataentzündung. Es gibt akute oder chronische Prostatitis. Diese Entzündung ist oft schwer zu diagnostizieren. Wenn die Behandlung rechtzeitig nicht durchgeführt wird, kann dies zu schwerwiegenden Folgen führen, beispielsweise zu einer Unfruchtbarkeit und einem Prostatakrebs.

Welche Arten von Prostatitis gibt es?

Je nach den Ursachen und einem Krankheitsbild kommen folgende Arten von Prostatitis in Betracht:

  1. Akute Prostatitis: Dies ist eine schwere Prostataentzündung, die durch bakterielle Infizierung der Prostata verursacht wird. Viele Bakterien sind ein Teil der normalen Mikroflora des Körpers und ständig im Darm und auf der Haut vorhanden. Wenn sie jedoch ins Gewebe der Prostatadrüse gelangen, können sie einen akuten Entzündungsprozess auslösen. Akute Prostatitis tritt extrem selten auf. Die Behandlung sollte in einem Krankenhaus durchgeführt werden.
  2. Chronische bakterielle Prostatitis: Jeder 3. Patient leidet unter der chronische bakterielle Prostatitis. Diese Art der Prostatitis ist besonders gefährlich. Die schmerzhaften Symptome können spontan ohne Behandlung verschwinden. Dies bedeutet jedoch nicht, dass die Prostataentzündung geheilt wurde. Nach einiger Zeit verschlimmert sich die Erkrankung und verursacht starke Schmerzen. Wenn nichts dagegen getan wird, besteht das Risiko für eine Entwicklung von eitrige Herden, Steinen im Bereich der Prostata, Blasenentzündungen und anderen schweren Komplikationen, einschließlich des Prostatakrebses.
  3. Chronische Prostatitis / chronisches Beckenschmerzsyndrom: Chronische Prostatitis ist eine schwer diagnostizierende Form der Prostatitis, die durch anhaltende Beckenschmerzen gekennzeichnet ist, die länger als drei Monate andauern. Außerdem können neurologische Störungen auftreten. Die Diagnose wird nach Ausschlusskriterien gestellt, da die Tests die Entzündungen nicht zeigen können.
  4. Chronische granulomatöse Prostatitis: Sie ist in der Regel eine Nebenwirkung der medikamentösen Behandlung von anderen Erkrankungen oder der Prostatabestrahlung. Während des Krankheitsverlaufs wird das Prostatadrüsengewebe allmählich durch Bindegewebe ersetzt und die Prostatadrüse funktioniert nicht mehr.
  5. Asymptomatische Prostatitis: diese Form der Entzündung verläuft ohne Symptome und kann durch die Ergebnisse der Harnanalyse nachgewiesen werden, die eine hohe Konzentration an Leukozyten und Bakterien aufweisen.

Prostatitis Symptome: allgemeine Symptome bei Prostataentzündung

Bei Männern, die an verschiedenen Formen der Prostatitis leiden, können allgemeine Symptome identifiziert werden.

Dazu gehören:

Chronische Prostatitis Symptome

Der Verlauf von chronischer Prostataentzündung unterscheidet sich vom Verlauf der Prostatitis akuter Form. Die ersten Symptome der chronischen Prostatitis bleiben häufig unbeachtet, was zur Vernachlässigung der Krankheit führt. Folgende Veränderung bzw. Beschwerden sollten berücksichtigt werden:

  • nagende und ziehende Schmerzen im Schamgegend, Hodensack oder Anusbereich;
  • Beschwerden beim Wasserlassen, die mit einer vergrößerten Prostata infolge einer langanhaltenden aktuellen Entzündung verbunden sind;
  • sexuelle Störungen, wie schlechte Erektionen, sexuelle Unlust, Probleme bei der Ejakulation;
  • emotionale Störungen: Apathie, Jähzorn, Reizbarkeit;
  • Intoxikationssyndrom: Muskelschmerzen, Schwäche, Müdigkeit, subfebrile Temperatur.

Die Krankheitsverschlechterung ist in der Regel mit einer Hypothermie, Überanstrengung oder Virusinfektion verbunden.

chronische Prostatitis Symptome

Die Diagnosestellung beruht auch auf Daten aus der körperlichen Untersuchung und Laboruntersuchung. Es werden eine Blutentnahme, eine Urinprobe, Bakterioskopie der Ausstriche aus der Harnröhre, Mikroskopie der Prostatasekretion verordnet. Zur Visualisierung wird eine Ultraschalluntersuchung und zur Untersuchung der Blase eine Harnflussmessung durchgeführt.

Akute Prostatitis Symptome

Akute Prostatitis ist eine sehr seltene und eine schwere Form der Prostatitis, die sich plötzlich entwickelt. Unten sind die ersten Anzeichen für akute Prostatitis bei Männern aufgelistet:

  • Erhöhung der Körpertemperatur, dabei unterscheiden sich stark die Rektaltemperatur und Temperatur in der Achselhöhle;
  • starke Schmerzen in der Leiste oder im Unterleib;
  • dysurische Störungen;
  • Schwäche, Lethargie, Muskel-, Knochen-, Kopfschmerzen und Müdigkeit.

Aufgrund der Ausbreitung des Infektionsprozesses auf benachbarte Organe kann die Prostatitis durch Blasenentzündung, Pyelonephritis und in schweren Fällen mit verminderter Immunität durch Sepsis erschwert werden.

Abakterielle Prostatitis Symptome

Über eine abakterielle Prostatitis sprechen folgende Symptome:

  • Schmerzen im Dammbereich, Afterbereich und im Hodensack; Schmerzen im unteren Rücken;
  • schmerzhafte Ejakulation;
  • Schmerzen beim Wasserlassen und Stuhlgang;
  • Blut im Sperma oder Urin;
  • Erektionsstörungen (gelegentlich).

Prostatitis Ursachen

Die Ursachen der Prostataentzündung sind recht unterschiedlich, beruhen jedoch hauptsächlich auf der Vernachlässigung des Mannes für seine Gesundheit. Zu den verbreiteten Ursachen gehört Folgendes:

  • Durchblutungsstörungen in den Beckenorganen, zum Beispiel aufgrund des sitzenden Lebensstils;
  • sexuell übertragbare Infektionen;
  • Immunschwäche;
  • dauerhafte sexuelle Abstinenz, unterbrochener Geschlechtsverkehr oder künstliche Verlängerung des Geschlechtsverkehrs;
  • häufige Unterkühlung;
  • Stress;
  • hormonelles Ungleichgewicht;
  • Mangel an Vitaminen und Spurenelementen.

Kann die Prostatitis Komplikationen verursachen?

Die Prostatitis kann bei Männern ernsthafte Beschwerden verursachen, z.B. die Beschwerden beim Wasserlassen, Libidoverringerung, Erektionsstörungen. Wenn ein Patient rechtzeitig die Behandlung nicht durchführt, kann sich eine Unfruchtbarkeit entwickeln, da die Prostatadrüse kein Sekret mehr in normaler Menge und in der erforderlichen Qualität erzeugen kann.

Die Selbstbehandlung der Prostatitis ist nicht erlaubt, da dies zu einer Verschlechterung des Zustands des Patienten und dem Auftreten von Begleiterkrankungen führen kann. Zum Beispiel beeinträchtigen unsachgemäß verordnete Antibiotika die Darmflora und reduzieren erheblich die Immunität, während die Probleme mit der Prostatadrüse nicht gelöst werden. Andere Medikamente lindern die Symptome, statt sie beseitigen und verschlimmern dadurch die Situation. Daher sollte die Prostatitis von einem hochqualifizierten Spezialisten diagnostiziert und behandelt werden.

Wie der Prostatitis vorbeugen?

Zu den Vorbeugungsmaßnahmen gehören der Stressabbau; die rechtzeitige Behandlung von Infektionskrankheiten; der Verzicht auf den Alkoholkonsum und das Rauchen; die gesunde körperliche Aktivität; der regelmäßige Sex; die Ernährung mit genügend Eiweiß, Vitaminen und Spurenelementen; die Verbesserung der Immunität und die Beachtung hygienischer Grundsätze.

Da es einige Arten der Prostataentzündung und mehrere Ursachen für ihre Entwicklung gibt, sollte der Mann auf seine Gesundheit achten und einen Urologen mindestens zweimal pro Jahr aufsuchen. Dies ist besonders für Männer über 40 Jahren wichtig.

Wer leidet an der Prostatitis am häufigsten?

Vom chronischen Beckenschmerzsyndrom sind häufiger die Männern betroffen, die aufgrund einer Operation oder Verletzung die Schädigungen der Nervenstämme hatten. Die Wahrscheinlichkeit für die Prostataentzündung wird durch den ständigen Stress erhöht. Bakterielle Prostatitis tritt häufiger nach Harnwegsinfektionen auf.

Prostatitis Behandlung

Die Prostatitis wird tatsächlich erfolgreich behandelt – es ist nur wichtig, sie so schnell wie möglich zu diagnostizieren. Sobald erste Anzeichen der Prostatitis auftreten, sollte der Betroffene einen Urologen konsultieren. Eine ambulante Behandlung ist im Frühstadium möglich, in fortgeschrittenen Fällen wird der Patient ins Krankenhaus eingeliefert. Die Behandlungsdauer für beide Optionen beträgt ein bis zwei Wochen. Danach sollte der Patient vorbeugende Maßnahmen treffen, um neue Entzündungen der Prostatadrüse zu verhindern. Das Wiederaufflammen der chronischen Prostatitis tritt in 50 Prozent der Fälle.

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