Top 10 der stärksten Schmerzmittel

Der Schmerz erschwert das Leben erheblich, besonders wenn dies ein chronischer oder starker Schmerz ist. Laut Statistik leiden an chronischen Schmerzen ca. 12 Millionen Menschen in Deutschland. In dieser Information erfahren Sie Top 10 der stärksten Schmerzmittel.

Top 10 der stärksten Schmerzmittel im Überblick

Zu den 10 stärksten Schmerzmitteln gehören unter anderem:

Tramadol

Dieses Schmerzmittel wird bei schweren und mittelschweren Schmerzen eingesetzt, darunter Entzündungsschmerz, Schmerz bei Gefäßerkrankungen, traumatischer Schmerz und Krebsschmerz.

Tramadol wirkt schwächer als Codein und Morphin, wird aber durch hohe Effizienz, schnelle und dauerhafte Wirkung gekennzeichnet. Der Wirkstoff Tramadol hemmt die Weiterleitung eines Nervenimpulses. Dieses Schmerzmittel wird in folgenden Darreichungsformen hergestellt: Kapseln, Lösung, Tropfen, Zäpfchen, Tabletten.

Tramadol

Wirkstoffklasse: Schmerzmittel tramadol
Dosierung und Preise
  • 50, 100 bzw. 200 mg
  • Preise von 141 bis 340 Euro
Zur Apotheke

Vorteile:

  • schmerzlindernde Wirkung;
  • bequeme Darreichungsformen;
  • schneller Wirkungseintritt und lange Wirkdauer;
  • gut verträglich
  • hemmt die Atmung, die Durchblutung und die Arbeit des Magen-Darm-Trakts nicht;
  • wirkt hustenstillend.

Nachteile:

  • macht süchtig;
  • verursacht selten die folgenden Nebenwirkungen: Übelkeit, Schwindel, Erbrechen;
  • wirkt schwächer als Codein und Morphin;

Fentanyl

Fentanyl gehört zu den künstlich hergestellten Opioiden. Es wird bei starken und sehr starken Schmerzen, z.B. Tumorschmerzen einsetzt. Fentanyl ist für die Neuroleptanalgesie vorgesehen, die dazu beiträgt, bei schmerzhaften chirurgischen Eingriffen eine maximale Schmerzlinderung zu erzielen. Das Medikament beseitigt schnell Schmerzen bei traumatischem Schock und intensivem Schmerzsyndrom verschiedener Herkunft.

Fentanyl

Dieses Schmerzmittel ist 25- bis 50-mal stärker als Heroin und etwa 100-mal starker und wirksamer als Morphin. Fentanyl ist das stärkste Schmerzmittel, was örtliche Apotheken anzubieten haben.

Bei kurzfristiger Anwendung:

  • Schmerzlinderung
  • Euphorie, Entspannung
  • Schläfrigkeit
  • Verstopfung
  • Erbrechen und Übelkeit
  • Verengung der Pupillen
  • Atemdepression
  • Verlust von sexuellem Verlangen
  • Unterdrückung des Immunsystems

Bei langfristiger Anwendung:

  • anoxische Störungen verschiedener Organe und Systeme des Körpers, d. h. Schäden, die durch eine signifikante Abnahme des Sauerstoffgehalts im Gewebe verursacht werden, z. B. Hirnschäden, die je nach betroffenem Bereich des Gehirns zu Gedächtnis-, Hör- und Sehstörungen, Koordinationsstörungen oder anderen Störungen führen, und auch irreversible Nieren- und Leberschäden bis hin zur vollständigen Zerstörung dieser Organe
  • das rasche Auftreten einer Toleranz gegenüber dem Stoff, die das Risiko einer Überdosierung und damit des Todes erheblich erhöht
  • Verschlechterung der bestehenden psychischen Gesundheitsprobleme
  • Sucht
  • Unfruchtbarkeit
  • Tod

Morphin

Morphin ist das stärkste natürliche Schmerzmittel. Es wird bei starken chronischen Schmerzen aller Arten angewendet.

Morphin Nebenwirkungen

Codein

Am häufigsten wird Codein zur Behandlung einer Reihe der Erkrankungen eingesetzt, die von einem trockenen, paroxysmalen Husten, insbesondere bei abendlichen Anfällen, begleitet werden. Dazu gehören akute und chronische Bronchitis, akute und chronische Tracheobronchitis; Laryngitis, Keuchhusten und Grippe. Codein reduziert die Hustenaktivität, beseitigt Anfälle, lindert Krämpfe in der Luftröhre und den Bronchien und normalisiert die Atmung.

Codein ist ebenso wirksam als Schmerzmittel. Der anästhetische Effekt beruht auf der Fähigkeit, die Opiatrezeptoren des Zentralnervensystems sowie das umliegende Gewebe schnell zu stimulieren. Die anästhetischen Eigenschaften von Codein werden verwendet für:

  • Gelenk-, Muskel-, Kopfschmerzen;
  • Verletzungen unterschiedlicher Schwere;
  • Nieren- und Leberschmerzen;
  • Schmerzen bei Krebs.

Das Medikament blockiert das Hustenzentrum für ca. 5 Stunden. Die analgetische Wirkung hält 4 Stunden an.

Sufentanil

Sufentanil ist eines der stärksten humanmedizinischen Schmerzmittel. Es ist 5- bis 10-mal stärker als Fentanil. Im Vergleich zu Morphin ist Sufentanil 500 bis 1000-mal stärker. Es hat eine minimale Wirkungsdauer von 30 Minuten. Sufentanil hat eine stärker ausgeprägte sedierende Wirkung als Fentanil. Mit der Einnahme von Sufentanil treten jedoch häufiger Bradykardie, Miosis, Atemdepression, Übelkeit, Erbrechen und Krämpfe der glatten Muskulatur auf.

Tilidin

Dieses Schmerzmittel wird dadurch gekennzeichnet, dass es nur rund 0,2-mal so schmerzstillend wie Morphin wirkt.

Angewendet wird es bei mäßigen und starken Schmerzen, einschließlich der Schmerzen bei Verletzungen, chirurgischen Eingriffen, diagnostischen und therapeutischen Verfahren, Verbrennungen, Tumoren, Herzinfarkt.

Tilidin kann verwendet werden, um ein anderes Opioid-Analgetikum zu ersetzen, das dem Patienten zuvor verschrieben wurde.

Häufig wird Tilidin in einer Kombination mit Naloxon verschrieben, um einen Missbrauch zu vermeiden. Wie andere Opioid-Analgetika sollte Tilidin nicht bei leichten und mittelschweren Schmerzen angewendet werden.

Metamizol

Anwendungsgebiete: Schmerzsyndrom verschiedener Art (Arthralgie, Neuritis, Myalgie, Schmerzen bei Dysmenorrhoe, Zahl- und Kopfschmerzen), Fieber, Insektenstiche, Koliken.

Es verfügt über schmerzlindernde und krampflösende Wirkungen. Die nephrotoxische Wirkung von Metamizol kann sich durch Oligo- oder Anurie, Proteinurie, Entwicklung von interstitieller Nephritis gekennzeichnet. Zu den allergischen Manifestationen von Metamizol zählen Urtikaria, Angioödem, allergische Konjunktivitis. Lyell-Syndrom, anaphylaktischer Schock, epidermale Nekrolyse sind selten möglich. Außerdem können sich die Blutbildstörungen wie Leukopenie, Agranulozytose und Mangel an Thrombozyten entwickeln.

Naloxon

Naloxon ist als Lösung zur Injektion erhältlich. Es wird bei einer Überdosierung mit Betäubungsmittel-Analgetika oder beim Aufheben eines künstlichen Komas verschrieben.

Naloxon darf man nicht bei einer Allergie gegen die Bestandteile des Arzneimittels einnehmen.

Mit Vorsicht wird es in folgenden Fällen eingesetzt:

  • bei Lungenerkrankungen;
  • bei Nieren- / Leberversagen;
  • wenn Betäubungsmittel in hohen Dosen angewendet werden;
  • bei körperlicher Opiatabhängigkeit;
  • für Kinder;
  • bei organischen Herzerkrankungen.

Oxycodon

Oxycodon ist ein wirkendes Schmerzmittel bei starken und sehr starken Schmerzen. Es ist ein Ersatz für Morphin, Diamorphin oder Hydrocodon. 10 mg oral eingenommenes Oxycodon wirkt genauso wie:

  • Morphinsulfat oral – 20 mg;
  • Morphinsulfat intramuskulär – 33 mg;
  • Codein oral – 30 mg;
  • Oxycodon intramuskulär – 5 mg.

Nach wiederholten Dosen des Arzneimittels tritt eine körperliche und psychische Abhängigkeit auf. Die Oxycodon-Vergiftungserscheinungen ähneln der Vergiftungserscheinungen von Codein.

Buprenorphin

Buprenorphin beginnt in weniger als einer Minute bei intravenöser Verabreichung und nach etwa 15 Minuten bei intramuskulärer Verabreichung zu wirken. Die maximale Konzentration des Arzneimittels im Plasma ist nach 5-20 Minuten erreicht.

Da Buprenorphin in seiner analgetischen Wirkung etwa 30-mal stärker ist als Morphin, entsprechen 0,3 mg dieses Arzneimittels 10 mg Morphin.

Buprenorphin übt die maximale analgetische Wirkung bei einer Dosierung von 1,2 bis 1,5 mg aus, aber solche Dosen des Arzneimittels können zu Atemdepression führen.

Buprenorphin wirkt 2-mal länger als Morphin. Bei intravenöser und intramuskulärer Verabreichung hält seine Wirkung 6-8 Stunden an.

SchmerzmittelWirkungseintrittWirkungsdauerZeitpunkt der maximalen Plasmakonzentration
Tramadol Wirkungseintritt 30 bis 60 Minuten Wirkungsdauer 4 bis 6 Stunden tmax 1 bis zwei Stunden
Fentanyl Wirkungseintritt 2 Minuten Wirkungsdauer 30-60 Minuten tmax 5 Minuten
Morphin Wirkungseintritt 5-10 Minuten Wirkungsdauer 120-240 Minuten tmax 15-20 Minuten
Codein Wirkungseintritt 20-60 Minuten Wirkungsdauer 40 bis 60 Minuten tmax 1 Stunde
Sufentanil Wirkungseintritt 5 Minuten Wirkungsdauer 30 – 45 Minuten tmax 10 Minuten
Tilidin Wirkungseintritt 10 bis 15 Minuten Wirkungsdauer 3 bis 5 Stunden tmax 15 Minuten
Metamizol Wirkungseintritt 30-60 Minuten Wirkungsdauer 6 Stunden tmax 75 ± 25 Minuten
Naloxon Wirkungseintritt 1-2 Minuten Wirkungsdauer 1 bis 4 Stunden tmax 0,81 ± 0,63 Minuten
Oxycodon Wirkungseintritt 60 Minuten Wirkungsdauer 4 Stunden tmax 4,9 (± 0,61) Minuten
Buprenorphin Wirkungseintritt 30 Minuten Wirkungsdauer 6-8 Stunden tmax 0,5 bis 12 Stunden

Im Allgemeinen ähnelt die Wirkung des Arzneimittels der Wirkung anderer Arzneimittel der Opioidgruppe, wie Morphin und Methadon, jedoch mit einer ausgeprägteren analgetischen Wirkung und einer weniger ausgeprägten euphorischen Wirkung. Die Vorteile des Arzneimittels bei der medizinischen Anwendung zur Verringerung des chronischen Schmerzsyndroms sind seine geringe Toxizität, schneller Wirkungseintritt und lange Wirkungsdauer. Darüber hinaus verursacht das Medikament viel weniger Abhängigkeit.

Wenn Sie Schmerzmittel kaufen, sollten Sie nicht vergessen, dass die Schmerzlinderung nicht immer die Ursache der Krankheit löst. Manchmal kann dies die genaue Diagnose der Krankheit beeinträchtigen. Daher wird der Arzttermin als die richtige Methode zur Auswahl des Arzneimittels angesehen. Wenn Sie das eine oder andere Schmerzmittel für sich selbst auswählen, müssen Sie die Anweisungen sorgfältig lesen und genau befolgen.

Einzelnachweise

  1. O’Neil, M.J. (ed.). The Merck Index – An Encyclopedia of Chemicals, Drugs, and Biologicals. Cambridge, UK: Royal Society of Chemistry, 2013., p. 1772
  2. Williams JA, Hyland R, Jones BC, Smith DA, Hurst S, Goosen TC, Peterkin V, Koup JR, Ball SE: Drug-drug interactions for UDP-glucuronosyltransferase substrates: a pharmacokinetic explanation for typically observed low exposure (AUCi/AUC) ratios. Drug Metab Dispos. 2004 Nov;32(11):1201-8. doi: 10.1124/dmd.104.000794. Epub 2004 Aug 10.
  3. Was ist Fentanyl? URL: https://pubchem.ncbi.nlm.nih.gov/
  4. Beitrag zu Codein in Wikipedia
  5. T. H. CeglaF. WalterA. BorchersM. Trenz. Die postoperative Schmerztherapie mit Valoron-N-Lösung und Valoron-N-retard
  6. Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie e.V. Symptomatische Therapie mit Opioid-Analgetika
  7. Ling W., Shoptaw S., Goodman-Meza D. Depot Buprenorphine Injection In The Management Of Opioid Use Disorder: From Development To Implementation.

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